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    Städtebummel

    Komponist: Scherzer Eduard
    Gattung: Suite in 4 Sätzen
    Schwierigkeit: B
    Dauer: 5:59 Minuten
    Format: A4
    Besetzung: Blasorchester
    Zu hören auf: siehe untenstehende CD-Empfehlungen!

    Tonprobe:



    1. Satz - Wien: Wien, Welthauptstadt der Musik, Geburtsstätte des Walzers, der untrennbar mit dem Namen der Stadt verbunden ist. Fröhliche Menschen eilen zum Tanz, versinnbildlicht durch den Allegroteil im 2/4 Takt. Auch in den Introduktionen vieler Walzer der Straußära ist ein Allegro im 2/4 Takt zu finden. Neu ist hier, dass ein solches Allegro auch am Ende steht. So, als wollte man zum nächsten Vergnügen, dem Tanz, marschieren. Der Dirigent ist gefordert, sind doch die Übergänge vom 2/4 auf den 3/4 Takt und wieder zurück zum 2/4 Takt zu beachten - und das ohne die Ruhepunkte von Fermaten. Auf jeden Fall: Wien ohne Walzer wäre nicht Wien!
     
    2. Satz - Madrid: Gar nicht spanisch kommt es dem traditionsbewussten, geschichtsorientierten Zuhörer oder Musizierenden vor, wenn nun Madrid an der Reihe ist. "Alles Erdreich ist Österreich untertan" hieß es einmal vor fünfhundert Jahren. Und ein Mittelpunkt des Habsburgerreiches, in dem die Sonne nicht unterging, war Spanien. Spanisches Hofzeremoniell und spanische Nobelgarde waren auch in Wien ein Begriff. Wir wollen uns aber nicht nur mit der Historie befassen. Lebensfülle, Farbenglanz, stolzes Selbstbewusstsein der Spanier wurden zu prachtvoller Musik im Paso Doble - geradtaktig of wie ein feierlicher Marsch, oder im 3/4 Takt voll pulsierender Vitalität wie im vorliegenden Fall.
     
    3. Satz - Istanbul: Istanbul, das einstige Konstantinopel, ist ein Tor zum Osten, zum immer noch geheimnisvollen Orient. Stadt der Begegnung mit dem Islam, der auch zu Meditation anregt. Geheimnisse, exotischer Zauber, religiöses Empfinden werden zu Musik in einem schwermütigen orientalischen Lied. Fremdartigkeit, die schon durch den rhythmischen Wechsel neugierig macht. Besonders zu beachten ist, dass es sich um ein Lied, um eine Kantilene handelt.
     
    4. Satz - Warschau: Warschau ist nicht nur die Hauptstadt Polens, sondern auch ein Zentrum jüdischer Kultur und Lebensart, die sich natürlich besonders in der Musik äußert. Von Religion geprägt ist auch die Instrumentalmusik der Juden Osteuropas, die "Klezmermusik". Seit Jahrhunderten ist sie mehr als Unterhaltung, hat religiöse, das Leben ordnende Bedeutung. Schon im Mittelalter zogen die Klezmergruppen von Hof zu Hof. Klezmer bedeutet, mit einem "Werkzeug" ein Lied machen, also musizieren mit Instrumenten. Musiker und Instrument verschmelzen zu einer Einheit. Es ist echte Volksmusik, die von Generation zu Generation überliefert wird. Bevorzugtes Instrument war die Fiedel. Die ursprünglichen Kapellen waren mit zwei Geigen, Zimbal und Cello besetzt. Später wurde die Klarinette das führende Melodieinstrument. Doch auch in der Blasmusikbearbeitung verfehlt Klezmermusik ihre Wirkung nicht. Sie ist sozusagen ein Stück Weltmusik, sind doch die Juden über die ganze Welt verstreut und haben aus verschiedensten Ländern Eindrücke verarbeitet. Vielleicht ist deswegen Klezmermusik ein besonderes Stück Weltsprache - Musik, die Frieden und Harmonie vermitteln soll!

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