Tanz in den Himmel

Wenn man vom "Jahrhundert des Walzers" spricht und damit jenes der Straussfamilie meint, dann heisst das nicht, dass nach dem Ersten Weltkrieg keine musikalisch hochwertigen Walzer mehr komponiert wurden. Sicher waren die Zeitereignisse keineswegs dazu geeignet, "Walzerseligkeit" aufkommen zu lassen, und nach 1945 regierten dann schon andere Rhythmen die Tanzmusik, aber der Walzer als gesamteuropäische Kulturerscheinung hat dennoch seinen festen Platz, nunmehr im konzertanten Repertoire und damit auch bei der originalen Blasmusik. Für Österreich ist das Walzerschaffen von Hans Kliment ein Musterbeispiel dafür. "Tanz in den Himmel" zeigt nun auf, wie man sich in den pulsierenden Klangkaskaden sicher einerseits dem Himmel und den Vorstellungen ewiger Glückseligkeit nähert, formal aber wird hier eine urbane Tonsprache neuer Prägung und sozusagen gesamteuropäischer Färbung artikuliert. Dieser Walzer will sicher seine Wiener Ursprünge nicht verleugnen, ist aber zum musikalischen Weltbürger geworden.