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Roumanian Christmas

Komponist: Bösendorfer Alfred
Gattung: Weihnachten
Dauer: 6:50

Tonprobe





Das besondere Interesse des Komponisten Alfred Bösendorfer gilt seit jeher unterschiedlichen Ländern und ihrer ureigenen Kultur und Musik. Mit der vorliegenden Komposition entführt uns der bekennende Kosmopolit in die ebenso düster-geheimnisvolle wie strahlend-glitzernde Welt der rumänischen Weihnacht. Unsere musikalische Exkursion beginnt mit einer winterlichen Wanderung durch die faszinierende Natur der Karpaten, ein Paradies aus verschneiten Bergen, erstarrten Feldern und gefrorenen Seen. Das groß angelegte, majestätische Thema führt uns die unendliche Weite der Landschaft vor Augen. Die klirrende Kälte erfordert warme Gedanken. Der Tonschöpfer kommt nicht umhin, einen traditionellen rumänischen Volkstanz vor unser geistiges Auge zu zaubern, bei dem als besondere „lokale“ Klangfarbe ein Cimbalom (alternativ Xylophon oder Marimba) zum Einsatz kommen kann. Durch die typisch zusammengesetzte, also von ständigen Wechseln geprägte, Taktart gewinnen wir einen hervorragenden Eindruck der ungemeinen Energie und Lebenslust dieses sehr feierfreudigen Volkes, das auch Weihnachten als höchstes Fest im Jahr auf besondere Art und Weise zelebriert. Ein landeseigener Brauch ist beispielsweise, dass (kleine) Kinder an Heiligabend von Haus zu Haus ziehen, um Weihnachtslieder zu singen. Eine kindliche Stimme hatte der Komponist scheinbar auch im Ohr, als er das in Takt 111 einsetzende Weihnachtslied „Sus, la poarta Raiului“ („Oben am Tor zum Paradies“) in ganz ungewöhnlicher, effektvoller Art und Weise instrumentierte: Ausschließlich der Piccoloflöte gab er eine eigene, engelsgleiche zweite Stimme. Auch ein üppig geschmückter Christbaum gehört zu jedem rumänischen Weihnachtsfest. Offenbar konnte der Komponist beim (unerlaubten) Blick durchs Schlüsselloch aber nicht nur den Baum erblicken, sondern auch denjenigen, der für die Gaben und Geschenke in Rumänien verantwortlich ist: „Moş, Crãciun“, der rumänische Nikolaus, so ist sich der Tonschöpfer sicher, hat einen echten Weihnachtsmann-Tanz vollführt. Dieser beginnt in Takt 141 zunächst gemächlich und spielerisch, gewinnt jedoch mit zunehmender Instrumentation mehr und mehr an Gewicht. Ob das mit der üppig gedeckten Festtafel in Zusammenhang steht, bleibt ungewiss. Sicher ist jedoch, dass Bösendorfer diesem doch etwas schwerfällig anmutenden Tanz nochmals den typisch rumänischen Volkstanz des Beginns – als Ausdruck des Dankes – entgegensetzen wollte. Der Rückweg durch die kristallenen Karpaten ist die letzte Station unserer kleinen musikalischen Rundreise, die – passend zur Freude über die Geburt Christi – mit einem strahlenden Dur-Akkord endet.

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120,00