Starke Stücke

Die Sammlung "Starke Stücke" entstand im Rahmen meiner ca. 15-jährigen Unterrichtstätigkeit mit Kindern und Erwachsenen. Sie repräsentiert Stücke, die meinen eigenen Anforderungen an einen sinnvollen Instrumentalunterricht in mehrfacher Hinsicht entsprechen:

- "Klassische" Musik unterschiedlicher Epochen, Jazz, populäre und traditionelle Musik stehen einträchtig nebeneinander. Offenheit und Neugierde für ganz unterschiedliche Arten von Musik und die Einsicht, dass es in allen Stilarten "gute Musik" gibt, ist ein wichtiger Schlüssel zu einem breiten Musikverständnis. Überdies ermöglich die große Auswahl jedem Schüler, seine eigenen stilistischen Vorlieben zu entwickeln und für sich selbst herauszufinden, mit welcher Musik er oder sie sich schwerpunktmäßig am liebsten beschäftigen möchte.

 

- Schüler sollten von vornherein mit qualitativ überzeugender Musik konfrontiert werden. Dies fördert ihre musikalische Entwicklung und macht deutlich, dass es im Unterricht nur in zweiter Linie um Instrumentaltechnik geht, in erster Linie aber um Musik. Doch auch das notwendige instrumentaltechnische Handwerk lässt sich auf diese Weise erwerben. Dabei war es mir besonders wichtig, Stücke zu sammeln, die "gute Musik" auf unterschiedlichen instrumentaltechnischen Niveaus repräsentieren und verschiedene technische Grundprobleme behandeln.

 

- Da ich gerade in der ersten Zeit am Klavier mit den meisten Schülern weniger über das Auge (also die Notenschrift) als über das Ohr arbeite, eignen sich alle Stücke zum Auswendiglernen, sind also sowohl über das Hören als auch über ihre formale Logik gut zu erfassen.

 

Die Stücke richten sich hinsichtlich ihres Schwierigkeitsgrades an Schüler in den ersten Unterrichtsjahren. Die Abfolge im Heft orientiert sich teilweise am Schwierigkeitsgrad, teilweise an Kriterien stilistischer Abwechslung - schließlich sind Schwierigkeitsgrade nie objektiv zu beurteilen, weil jeder Schüler andere Stärken und Schwächen hat. Bei allen Stücken liegt - soweit sie nicht ausdrücklich als Bearbeitungen gekennzeichnet sind - die Originalfassung vor; Dynamik und Artikulation wurden nicht hinzugefügt. Lediglich beim Fingersatz habe ich eigene Vorschläge gemacht.

 

Die Stückesammlung entstand ursprünglich zum parallelen Gebrauch mit meinen Klaviermaterialien "Schluckauf oder Wie die Heuschrecke Klavierspielen lernte" und "Wenn der Wasserhahn erzählt". Sie ist aber selbstverständlich auch zusammen mit jeder anderen Klavierschule einsetzbar.

 

(Matthias Schwabe)